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561 Ankole Watusi Rinder

Die mächtigen Ankole-Watusi-Rinder in Uganda fallen durch ihre langen und geschwungenen Hörner auf.

Die Spannweite der Hörner kann bis 2,5 Meter betragen. Eine entgegenkommende Ankole-Herde auf dem Weg zur Tränke ist ein ganz eindrückliches Bild.

Ankole Rind UgandaEs wird angenommen, dass das afrikanische Rind vor Jahrtausenden aus einer ägyptisch-indischen Longhorn-Zebu-Mischung entstand. Diese Rasse, Sanga genannt, wurde dann regional in ganz unterschiedliche und eingeständige Rassen weitergezüchtet. So die Kuri-Rinder vom Tschadsee mit ihren wie aufgeblasen wirkenden Hörner, die als Schwimmhilfen dienen.

Die Ankole-Rasse entwickelte sich in der Region des Ostafrikanischen Grabenbruchs und ist gut an Savannen und Hitze angepasst. Sie findet sich auch in Ruanda, Burundi und im westlichen Tansania. Die Rasse wird auch Watusi genannt. Jeder Besitzer erkennt seine Tiere an den sehr individuellen Fellfarben von weiss über rotbraun zu schwarz. Und natürlich am Verlauf der Hörner.

Die Ankole-Rinder geben Milch, Fleisch und Leder. Ihr Blut wird angezapft und getrunken. Doch als Statussymbol sind sie wichtiger und sind als Mitgift bei Hochzeiten begehrt. Um die Rinder kreisen auch heute noch viele kulturelle und sogar religiöse Vorstellungen. Die Rinder wurden traditionellerweise eher als Familienmitglieder betrachtet als nur reine Nutztiere.

Der Name stammt vom dominanten Volk der Region: den Ankole, die seit Jahrhunderten als Viehzüchter und Landwirte, geführt von einem König, einen strukturierten Staat bildeten.

Heutzutage ist ein Ankole-Rind immer noch der Stolz eines jeden Viehhalters. Doch importierte Rassen geben mehr Fleisch oder Milch. So sind in Uganda immer mehr Herden mit schwarz-weissen Friesischen Rinder oder Braunvieh zu sehen.

Vor allem im südwestlichen Teil Ugandas finden sich Herden aus Ankole-Rinder. Im trockenen Nordosten Ugandas hingegen halten die Karamajong mit ihrer halbnomadischen Lebensweise seit jeher widerstandsfähige Zebu-Rinder. Sie fallen durch ihre Höcker auf und nicht durch ihre Hörner.

In den USA haben einzelne Farmer die eingeführten Ankole Rinder mit europäischen Rassen gemischt und die Ankole-Watusi Rasse gezüchtet. Viel Wert wird dabei auf Hörner mit möglichst grossem Umfang gelegt.

 

560 Virunga Mountains

Der Virunga-Gebirgszug bildet die Grenze zwischen Uganda und Ruanda.

Die Virunga Mountains bestehen aus acht Vulkangebilden.

birding in Uganda Virunga MassivDer östlichste ist der pyramidenförmige Muhabura. Er bildet die Grenze zwischen Uganda und Ruanda.
Nach Westen hin folgt der Gahinga und dann der Sabyinyo, dem Grenzpunkt zwischen Uganda, Ruanda und dem Kongo. Der Sabyinyo (3634 müM) ist auch der geologisch älteste der acht Vulkane. Diese drei Vulkane sind erloschen.

Das Virunga-Massiv zieht sich wie ein Halbmond gegen Süden zum Lake Kiwu hin. Auf kongolesisch-ruandischem Gebiet finden sich der Visoke und südwestlich davon der Karisimbi, der mit 4507 müM der höchste der Gebirgsgruppe ist.

Auf kongolesischem Gebiet folgen der Mikeno, der unruhige Nyamuragira und der sehr aktive Nyiragongo, dessen Ausbrüche widerholt die nur 20 km entfernte kongolesische Stadt Goma heimsuchte.

Der Vulkanbogen, der sich wie eine Sichel durch Süd-Uganda, West-Ruanda und Ost-Kongo zieht, ist eine begehrte Destination für Ornithologen und natürlich auch für Berggänger.

Ein Grossteil dieser Vulkanserie ist geschützt durch nationale Parks: Mgahinga Gorilla National Park in Uganda, Volcanoes National Park in Ruanda und den Virunga National Park in der RD Kongo.

Dann aber auch durch das Virunga Conservation Area, ein Gemeinschaftsprojekt der drei Anrainerstaaten. Uganda, Ruanda und DR Kongo vereint nicht nur die Vulkane und die afroalpine Landschaft, sondern das Vorhandensein von Berggorillas. Während in Uganda und Ruanda der Schutz und die Besuche der Gorillafamilien geregelt ist und kontrolliert sind, hat der kongolesische Virunga Park erhebliche Mühen mit herumschweifenden Rebellentruppen und Wilderern.

Diese Gebirgswelt ganz am südwestlichen Rand von Uganda kennt kaum Besucher. Das mag daran liegen, dass die Wanderwege zuweilen steil und mühsam sind. Es mag auch sein, dass diese Region nur wenig bekannt ist. Und es ist bestimmt so, dass die Sicherheitslage unterschiedlich eingeschätzt wird.

 

550 Lake Mutanda

Der rund 29 km2 grosse Lake Mutandaiegt zwischen den südlichen Vulkanbergen des Virunga und dem Bwindi Impenetrable National Park.

Vom Lake Mutanda hat man eine herrliche Sicht nach Süden auf die drei dominanten Gipfel der erloschenen Vulkane im Grenzgebiet zu Ruanda. Davor spiegelt sich der blaue Himmel im ruhigen Kratersee mit seinen Inseln und ringsrum liegen sanfte Hügel mit üppiger Vegetation, grün und fruchtbar.

Lake Mutanda UgandaDie Region um den Lake Mutanda ist von Klima und Natur bevorzugt. Die hohen Niederschläge und die vulkanischen Böden bilden auch auf rund 1800 Metern über Meer ideale Bedingungen für die Landwirtschaft. Daher ist diese Zone auch stark bevölkert.

 

 

540 Golden Monkey trekking im Mgahinga National Park

Mgahinga National Park, der kleinste und nur wenig besuchte Nationalpark Ugandas ist nur gerade 34 km2 gross.

Der Mgahinga National Park liegt ganz im Südwesten Ugandas an der Grenze zu Ruanda und dem Kongo. Die drei Grenzregionen bilden zusammen das 434 km2 grosse Virunga Conservation Area (VCA).

Uganda RuwenzoriAuch hier können Wanderungen zu Berggorillas unternommen werden. Im Park finden sich als einzigem Naturpark Ugandas auch Golden Monkeys (Goldmeerkatze). Daher lautet der Werbepot: ‚where Gold meets Silver‘ (Wo der Golden Monkey auf die Silverback Gorillas trifft.)

Die sehr fotogene Goldmeerkatze (Cercopithecus kandti) fällt durch ihre goldene bis rötliche Fellfarbe auf dem Rücken auf. Auch das Gesicht und die Stirn sind mit goldschimmernden Haaren bedeckt, die Oberseite des Kopfes hingegen schwarz. Die agilen Tiere leben in Gruppen von mehreren Dutzend Tieren und sind direkte Nahrungskonkurrenten der Berggorillas. Sie werden als stark gefährdet eingestuft.
Spezielle Tracking-Touren führen zu jenen Gruppen aus Golden Monkeys, die an Menschen gewöhnt wurden.

Hier kann auch eine (anstrengende) Bergwanderung gemacht werden hoch zu den erloschenen Vulkanen im Grenzgebiet zu Ruanda und dem Kongo. Der höchste ist der Mount Muhabura auf 4127 müM. Seine Silhouette dominiert das Landschaftsbild im Südwesten Ugandas: sein Name bedeutet ‚Guide, Zeiger des Weges). Der mehrheitlich von Bambus bewachsene Mount Gahinga ist mit 3473 müM der kleinste der drei und liegt zwischen dem Muhabura und dem Sabyinyo.

Der Mount Sabyinyo befindet sich genau im Dreiländereck Uganda, Ruanda und Kongo. Er ist 3634 müM und mit seinen Nebengipfeln sieht er aus wie eine verbrauchte Zahnreihe: Sabyinyo bedeutet Zahn.

Hier besteht auch die Möglichkeit, nach Ruanda einzureisen und die Vulkanregion von Süden her zu besuchen. Die Grenze zwischen Uganda und Ruanda ist sehr gut organisiert. Ruanda verfügt im Norden über sehr interessante Nationalparks. So auch den Vulcanoes National Park.

 

510 Batwa

Buhoma ist kein kleines Dorf mehr, inzwischen ist es eine Kleinstadt am Rande des Bwindi Waldes. Der Ort nennt sich stolz: Uganda’s Premier Gorilla Town.

Doch die Boomstadt hat auch ganz dunkle Seiten. Hier leben rund 1000 Pygmäen (Batwa), die 1991 aus dem neu deklarierten Bwindi Impenetrable National Park vertrieben wurden.

Batwa Pygmäen in UgandaSeit Zehntausenden von Jahren lebten die Bwindi in den undurchdringlichen Urwaldregionen Afrikas. Als halbnomadische Jäger und Sammler hatten sie sich ihrer Umwelt perfekt angepasst: wenig Besitz, kaum Vorräte, eigene Kultur. Der Wald war ihre Nahrungsgrundlage, ihre Apotheke und der Inhalt ihres Lebens.

So gut wie überall schwappte die Moderne über sie herein: Abholzung, Landhunger und Naturparks dezimierten den Lebensraum der Ureinwohner Afrikas. Und sie selber auch.

In den Waldgebieten von Bwindi lebten die Batwa ihr Leben wie eh und je. Dann jedoch fiel das Weltinteresse auf die Gorillas, die es zu schützen galt. Da blieb kein Platz mehr für die indigenen Batwa. Sie wurden von Soldaten aus dem Wald geführt und sich selbst überlassen.

Die Batwa waren nie Ackerbauern, hatten nie Häuser gebaut, waren zu 100% Analphabeten. Sie wurden zu den Ärmsten der Ärmsten am Rande ihres Waldes, den sie nicht mehr betreten durften.

Gorillas statt Batwa

So finden sich auch in Buhoma Quartiere mit ärmlichen Behausungen. Anderswo würde man Slum dazu sagen. Inzwischen tragen die Batwa Kleider aus Spenden, erhalten Nahrungsmittelhilfe und Krankenversorgung. Sprechen eine Sprache, die nicht mehr jene ihrer Vorfahren ist.

Und es gibt hier und dort die ‚cultural experiences‘: Batwa verkleiden sich wie die früheren Batwa im Wald, singen ihre nunmehr inhaltslosen Gesänge und tanzen wie nie zuvor in den alten Zeiten.

Man könnte diese Veranstaltungen als mock experience bezeichnen und sich traurig abwenden. Doch man darf darin auch ein positives Element sehen: der Besuch der Batwa-Veranstaltungen und die kulturellen Spaziergänge durch die Quartiere haben immerhin Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten geschaffen: Führer, Töpfer und Schneiderinnen verdienen etwas Geld.

Der Besuch von Batwa-Siedlungen ist an mehreren Orten in Westuganda möglich.


Kastentext: Rockpaintings

An mehreren Stellen sind Felszeichnungen gefunden worden, die auf mehr als 3000 Jahre zurückdatiert werden. Meist sind es geometrische Muster. Sie finden sich in Ostafrika bis hin zu Südafrika. Die Zeichnungen werden den Batwa zugeordnet, die damals als Jäger und Sammler in Ostafrika verbreitet waren. Die bekanntesten finden sich in mehreren Höhlen und unter überhängenden Felsen in der Region um Nyero (westlich des Mount Elgon).

 

470 Gorilla Trekking Buhoma

Gorilla Highlands

Der Südwesten Ugandas wird auch Gorilla Highlands genannt, weil an mehreren Orten Wälder erhalten sind und somit das Überleben der Primaten ermöglichen.

Mountain Gorilla UgandaDie Kleinstadt Buhoma am Rande des Bwindi Waldes nennt sich gar ‚Uganda’s Premier Gorilla Town‘ und ist es wohl auch, denn in Buhoma befindet sich die Verwaltung des Uganda Wildlife Authority (UWA). Hier werden die Touren zu den Berggorillas geplant und die Wandergruppen eingeteilt.

Der Bwindi Wald (Bwindi Impenetrable National Park) ist in vier Sektoren eingeteilt: Ruhija, Rushaga, Nkuringo, and Buhoma. Von jedem Sektor aus werden Gorilla-Trakkings organisiert.

Für den Buhoma Sektor werden 32 Permits pro Tag erteilt und in Gruppen zu maximal acht Teilnehmern organisiert. Das Trekking ist topographisch das leichteste der vier Sektoren, trotzdem muss jeweils die Gorillafamilien gesucht werden. Es leben vier an Menschen gewöhnte Gruppen in diesem Sektor.

Berggorillas sind an mehreren Stellen in Uganda zu beobachten.

 

 

450 Kyambura Chimpanzee Trekking

Schimpansen leben an verschiedenen Orten entlang des westlichen Riftvalleys.

Man kann sie an mehreren Stellen in den Waldreservaten und in Nationalparks sehen:

Grössere Vorkommen an Schimpansen:
Budongo
Wambabya
Bugoma
Kasato
Kagombe
Muhangi
Kibego
Itwara
Semuliki NP
Ruwenzori Mountains NP
Kibale NP
Kasyoha-Kitomi
Kalinzu
Maramagambo Forest
Bwindi Impenetrable NP
Echuya

Geringes Vorkommen an Schimpansen:
Otzi
Semuliki WR
Kyambura WR
Kagorra region
Region um Bugoma

Chimpanzee in UgandaAn einigen Orten trifft man zufällig während Wanderungen oder Trekkings auf Schimpansenfamilien. Andernorts sind Schimpansenfamilien an Menschen gewöhnt worden, sodass man sie auch ziemlich nah beobachten kann.

Der Feind der Schimpansen ist der Mensch. Verminderung des Lebensraums durch Rodungen, dann auch Jagd. Zudem führt der Ausbau von Agrarfeldern und die Zunahme an Siedlungen zur Isolierung der Schimpansenfamilien. Natürlich schätzen es die Bauern nicht, wenn ihnen die Schimpansen Anbauprodukte wie beispielsweise Mais stehlen.

Im Queen Elizabeth National Park zieht sich die Kyambura-Schlucht wie eine tiefe Erdschramme von Süd nach Nord durch die Savanne. Ein geologischer Seitenriss des Riftvalley: 16 km lang, 50 – 150 Meter breit und bis zu 100 Meter tief mit steilen Felsenhängen.

Kyambura

Darin hat sich der Kyambura-Fluss eingegraben. Er fliesst unweit der Katunguru-Brücke in den Kazinga-Kanal. In seinem schattigen Flussverlauf hat sich ein Tropenwald erhalten – inmitten der Savanne. In dieser ökologischen Sonderzone leben Primaten, so auch Schimpansen. Dazu Elefanten, Löwen, Nilpferde und Büffel.

Den rund zwei Dutzend Schimpansen wurde in den 1990er Jahren der Rückzug abgeschnitten, als ihr traditioneller Wanderkorridor zum Kasyoha-Kot infolge vermehrter Landwirtschaft nicht mehr nutzbar wurde. Seither lebt die kleine Truppe isoliert in ihrem tropischen Schattenreich. Sie ist nicht an Menschen gewöhnt worden und lebt in freier Natur.

Die ‚Kyambura Gorge‘ ist ein Besuch wert. Ein Trekking hinunter zum Kyambura-Fluss auf der Suche nach Schimpansen und weiteren Wildtieren ist zwar kein Spaziergang, doch eine Erfahrung der besonderen Art.

Weiter südlich sind im dichten Kalinzu Forest auch Schimpansen zu beobachten. Das auf rund 1400 müM gelegene hügelige Waldgebiet unterliegt der Kontrolle der Uganda National Forestry Authority (NFA), die ihrerseits über 500 Waldgebiete in Uganda betreut. Eine Wanderung durch den Kalinzu Wald ist ein umfassendes Naturerlebnis: über 400 Baumarten, fast 400 Vogelarten und nicht nur Schimpansen.Im Kalinzu Forest leben auch Blue Monkeys, Vervet Monkeys, Black und White Colobus Monkeys.

 

440 Bwindi Impenetrable Forest

Das hügelige Gebiet des Bwindi Impenetrable Forest gilt als ältester Wald Ugandas.

In der steilen und dicht bewaldeten Hügelwelt fanden sich während Jahrtausenden nur die dort wohnenden Batwa (Pygmäen) zurecht, für Aussenseiter blieb sie unzugänglich (impenetrable).
Das änderte sich mit der Erforschung der Berggorillas und dem nachfolgenden Tourismus.

Berggorilla im Bwindi Impenetrable Forest in UgandaPlötzlich standen die Gorillas im Scheinwerfer der Aufmerksamkeit – und die Ureinwohner mussten den Wald verlassen.

Der Bwindi Nationalpark ist ein 300km2 grosses Schutzgebiet im Südwesten Ugandas mit dem Ruf, dass dort die Hälfte des Weltbestandes an Berggorillas lebt. Konkret um die 400 Tiere. Berggorillas finden sich im Grossgebiet des Virunga-Gebirges, also in Südwestuganda, Nordruanda und Ostkongo.

Heutzutage ist Bwindi der Kurzbegriff für eine Begegnung mit Gorillas. Das ist ein erhabenes und eindrückliches Erlebnis und für die allermeisten Leute der Grund, die Hügelwanderung zu unternehmen.

Andererseits hat der Bwindi viel mehr zu bieten: uralte Bäume und Baumarten, 90 Säugetierarten und nebst den Gorillas noch rund 10 andere Affenarten. Dann auch Waldelefanten, Antilopen und endemische Vogelarten.


Kastentext: Berggorillas in Zoo
Es ist wichtig zu wissen, dass weltweit keine Berggorillas (mountain gorillas) in Zoos gehalten werden können. Sie adaptieren sich nicht an die Einschränkungen des Zoolebens. Wer im Zoo Gorillas sieht, sieht immer Flachlandgorillas. Westliche Flachlandgorillas finden sich im Zoo von Basel, im Zoo Zürich, in den Zoos von Berlin, Leipzig, Frankfurt und an weiteren Orten.


Berggorillatourismus

Der Berggorillatourismus ist zu wichtigen ökonomischen Pfeilern für Uganda und Ruanda geworden und einer der wenigen Gründe, dazu sogar in den Osten des Kongos zu reisen.

Dieser Besuchsstrom im Bwindi Impenetrable Forest hat sicher zum Schutz der Gorillas beigetragen, wohl auch die Wilderei eingedämmt und Arbeitsmöglichkeiten geschaffen. Andererseits kann der Kontakt zwischen Mensch und Tier Krankheiten übertragen und die Scheu der Primaten reduzieren.

Der Gorillatourismus ist auch Magnet für ortsfremde Zuwanderer, führt zum Bau von Lodges, die sich zuweilen wie Fremdkörper im Umfeld anfühlen.

Die Pro und Contra sind diskussionsbedürftig. Tatsache ist aber, dass die Besuche streng kontrolliert werden, zeitlich und mengenmässig eingeschränkt sind und sehr teuer sind. Das Geld dient hoffentlich zur Erhaltung der Tierart und des Schutzgebietes.

Unter die Räder des Tourismus sind dabei die alten Bewohner der Waldgebiete gekommen: die Batwa. Die Pygmäenvölker wurden zwangsweise aus ihrer angestammten Heimat, den Bwindi Wäldern, verbannt und führen heutzutage ein eher erbärmliches Leben am Waldesrand.

 

430 Ishasha Sector

Im Ishasha Sector verweilen Löwen gern in Bäumen.

Im Südwesten des Queen Elizabeth National Parks befindet sich der Ishasha Sector, im Norden begrenzt durch den Lake Edward und im Westen durch die Staatsgrenze mit der RD Kongo. Dort bildet der Ishasha Fluss die Staatsgrenze zur RD Kongo.

Löwen auf Bäumen Ishasa Sector UgandaDas isolierte Gebiet im Queen Elizabeth National Park und seine offene Savanne ist bekannt dafür, dass dort Löwen auf Bäumen klettern und verweilen. Dieses Phänomen sonst nur an ganz wenigen Stellen zu beobachten. Warum das hier so ist, ist unbekannt. Ob es ist, um Hitze und Fliegen zu entkommen oder Beute zu erspähen?

Löwen brauchen ein Jagdgebiet von um die 40 km2  – natürlich abhängig vom Futterangebot. Ihr bevorzugtes Jagdtier ist der Kob.