150 Fort Patio – Baker’s Fort

Eine Fahrstunde nördlich von Gulu befindet sich das Fort Patiko.

Die Befestigung wurde vom britische Entdecker und Forscher Sir Samuel White Baker während seiner Expeditionen angelegt. Die Geschichte von Fort Patiko ist eng mit den Sklavenhandelsaktivitäten der Araber in Ostafrika verbunden.

Fort Patio Gulu UgandaWährend Bakers Reisen – immer begleitet von seiner Frau Florence – durch Ostafrika stiess er in den 1860er Jahren auf die schrecklichen Auswirkungen des Sklavenhandels in der Region. Er entdeckte, dass die Araber entlang des Weissen Nils und des Albertsees Menschen aus den umliegenden Gebieten entführten und als Sklaven verkauften.

Sklavenjagden wurden seit Jahrhunderten vom arabisierten Norden des Sudans in Richtung Südsudan, Uganda und Kongo organisiert. In diesen Fanggebieten kamen die sudanesischen Sklavenhändler in Kontakt und Konflikt mit ebenfalls arabischen Sklavenfängern, die von Zanzibar, also der Ostküste Afrikas, aus operierten.

Um diesen grausamen Handel zu bekämpfen, errichtete Baker im Jahr 1872 das Fort Patiko. Damit ist er einer der vielen Forschungsreisenden, Missionare und Militärs, die sich getragen von christlichem Gedankengut, gegen die Sklaverei wandten.

Von hier aus führte Baker mehrere Expeditionen, um die Sklavenhändler zu bekämpfen und gefangene Sklaven zu befreien. Das Fort diente auch als eine Art Zufluchtsort für die befreiten Sklaven.

Das Fort lag strategisch günstig auf einer Anhöhe nördlich von Gulu. Die Wohnhäuser wurden aus lokal verfügbaren Materialien wie Lehm und Steinen gebaut, Wälle und Befestigungen dienten dem Schutz vor Angriffen.

Obwohl Fort Patiko eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Sklavenhandel spielte, war es letztendlich nicht in der Lage, den Sklavenhandel vollständig zu beenden. Baker musste später seine Bemühungen einstellen und 1876 das Fort aufgeben. Die Befestigungsanlage wurde 1879 von Gordon erweitert und benutzt.

Heute ist Fort Patiko eine Gedenkstätte. Der Besuch mag etwas enttäuschend sein. Erhalten sind nur noch drei, vier Reste von Mauern für Vorratskammern. Lokale Guides erklären Geschichte und Geschichten. Die Aussicht über die Ebene von Acholiland ist jedoch erhaben.

Heute noch wird das Fort Patio in der Volkserinnerung primär mit dem Sklavenhandel verbunden.

 

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