265 Geologie von Uganda

Als ob ein Erdgeist am Erdtuch Kenyas ziehen würde, zerreisst die Oberfläche.

Ein gewaltiger Riss zieht sich von Libanon ins Rote Meer und durch Ostafrika hinab nach Mozambique. Ein zweiter Riss verläuft ab Äthiopien durch Kenya nach Zanzibar. In geologischer Zukunft werden Kenya und Somalia eine Insel sein und Uganda wohl auch.

Geologie Uganda, Rift Valley, SavanneDie Prozesse im westlichen Rift Valley (Albertine Rift) und im kenyanischen Rift Valley (Gregory Rift) beeinflussen jedoch die Randgebiete Ugandas erheblich. So auch durch vulkanische Aktivitäten.

Westlich und östlich lenken Berge und das Riftvalley das Regenwasser in Seen und Flüsse. Als geologische Schramme verläuft das Rift Valley von Nord nach Süd und bildet mehr oder weniger die Grenze zum Kongo. Im Süden bilden uralte Vulkankegel eine Gebirgsgrenze zu Ruanda. An der Grenze zu Kenya steht der Mount Elgon wie ein einsamer Wächter. Die Nordgrenze zum Südsudan entstand zufällig in den Wirrungen der lokalen und kolonialen Kräfteverhältnissen.

Uganda ist ein riesiger Waschtrog, dessen Wasser einzig durch den Nil abfliesst. Dieses Becken liegt auf uralten Gesteinen des Afrikanischen Kontinentalschildes (Kraton). Die 2,5 Milliarden alten Gesteine gehören zu den stabilsten Elementen der Erdkruste. Die Geologie von Uganda ist äusserst vielfältig und reicht von alten Gesteinen bis zu jüngeren vulkanischen Formationen. Diese Vielzahl an Gesteinen bewirkt, dass Uganda reich an Bodenschätzen ist: Gold, Kupfer, Erdöl, Erdgas, Salz und Kalkstein.

In erdgeschichtlichen Zeiten floss der Victoriasee nach Westen in den Kongo und mithin in den Atlantik. Das belegt das Katonga Tal, das in ostwestlicher Richtung verläuft. Es verbindet den Viktoriasee mit dem Georgsee.

Mit der Entstehung des Ostafrikanischen Grabenbruchs wurden die Ränder der Bruchkanten angehoben. Der Victoriasee suchte sich mit dem Victoria Nil einen neuen Ausfluss.
Die Fliessrichtung des Katonga Fluss wurde in eine Ost- und in eine Westrichtung aufgeteilt. Die Teilung erfolgt im Sumpfgebiet beim Katonga Wildlife Reserve. Hier fliesst das Wasser manchmal nach Westen in den Georgsee und manchmal nach Osten in den Viktoriasee.
Die Tektonik der Geologie hat die Fliessrichtung auch von weiteren Flüssen umgedreht: Kafu (Kyogasee), Nkusi (Albertsee), Kagera und Ruizi.


Kastentext: Kraterseen

Markantes Zeichen der Vulkane sind die 81 Kraterseen im Südwesten von Uganda. Sie finden sich in Gruppierungen an vier Orten:

  • Katwe Crater Lakes – Queen Elizabeth National Park (8 Kraterseen)
  • Bunyaraguru Craters nahe – Queen Elizabeth Park (30 Kraterseen)
  • Ndale – Kasenda Craters – Fort Portal und Kibale Forest (36 Kraterseen)
  • Fort Portal Craters in der Nähe von Fort Portal (7 Kraterseen)

Sie werden als maar lakes klassifiziert. Normalerweise beinhalten sie trinkbares Wasser. Doch die acht Katwe-Kraterseen und drei der Bunyaraguru-Kraterseen sind sehr salzhaltig.


Kastentext: Geo Parks

Die äusserst interessante Geologie Ugandas lädt geradezu ein, Geo Parks zu errichten, um Einblicke in die Erdgeschichte zu ermöglichen. Sie bestehen zwar noch nicht, aber vorgeschlagen sind folgende geologisch interessante Gebiete in Uganda.

Nyero Rock Felsenhöhen und Höhlenmalereien

Napak Vulkan

Bukwa Fossilfunde

Nkondo-Kaiso Fossilfunde

Kisegi-Nyabusosi Fossilfunde

NyakasuraHöhlen mit Höhlenmineralien

 

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