185 Idi Amin

Die nördlichen Gebiete Ugandas werden seit jeher von Niloten bewohnt, eher kriegerische halbnomadische Viehzüchter, die sich immer wieder gegen Sklavenjäger durchsetzen mussten.

Die britische Kolonialadministration rekrutierte ihre Polizisten und Soldaten bevorzugt aus diesen Regionen.

Uganda KrokodilSo auch Idi Amin. Er wurde im West Nile geboren, machte eine bescheidene Karriere bei der britischen Armee und nach der Unabhängigkeit (1962) eine steile Karriere. Sodass er sich 1971 an die Macht putschte. Danach entfaltete er seine Brutalität in ungeahnter Weise. 1972 verbannte er die Asiaten aus Uganda, was zu einem dramatischen wirtschaftlichen Niedergang führte. In Idi Amins Zeit fällt auch die von den Israelis beendete Flugzeugentführung in Entebbe (1976).

Der ‚Schlächter von Afrika‚ liess hunderttausende Menschen ermorden, seine bestialische Diktatur riss das einst blühende Uganda in den Abgrund. Die Gräueltaten vor 50 Jahren sind noch heute in den Köpfen der Ugander verankert.

Als er das tansanische Kagera-Gebiet westlich des Victoriasees besetzte, schlug Tansania 1979 zurück. Idi Amin floh und starb 2003 im Exil in Saudi-Arabien.

An die Macht kam Miton Obote, den Idi Amin 1971 weggeputscht hatte. Auch Obote war vor dem Putsch und nach der Wiedererlangung der Macht in keinster Weise ein Vorzeigepräsident. In langwierigen Kämpfen unterlag er schliesslich 1986 Yoweri Museveni, der bis heute Präsident Ugandas ist. Museveni kam mit Waffen an die Macht, liess sich dann mehrmals mehr oder weniger demokratisch zum Präsidenten wählen. Seine vernünftige Wirtschaftspolitik liess das Land wieder erblühen und die Vertreibung der Rebellengruppe ‚Lord’s Resistance Army‘ brachte Sicherheit in den Norden Ugandas. Doch auch an ihm kleben viele dunkle Schatten, so etwas Einflussnahmen im Kongo, Korruption und Günstlingswirtschaft, moralische Fragen, Pressefreiheit.

Noch heute ist der Name Idi Amin fest im kollektiven Gedächtnis verankert. Allerdings ist zu sagen, dass diese Ereignisse ein halbes Jahrhundert zurück liegen und die grosse Mehrheit der Ugander diese schrecklichen Zeiten nur noch aus Erzählungen der Eltern oder Grosseltern kennt. 

 

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