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Lake Victoria

Ein Viertel der Landesfläche Ugandas besteht aus Wasserflächen: Flüsse und Seen. Die Hälfte dieser Wasserflächen nimmt der Victoriasee 68’800 km2 ein, was der Grösse von Bayern entspricht. Der Victoriasee mit einem Durchmesser von rund 250 km ist der grösste See Afrikas und der flächenmässig zweitgrösste Süsswassersee der Welt.

Fähre Victoriasee Ssese Island UgandaAnrainerstaaten sind Uganda, Kenya und Tansania. Der See – und somit der Nil – hat ein riesiges Einzugsgebiet, das bis Burundi im Süden reicht. Durch die Stauwerke bei Jinja wurde der See zu einem Stausee: zwei Meter höher als natürlich.

Der Ausfluss des Victoriasees war jedoch nicht immer in Jinja. In historischen Zeiten floss der Victoriasee gegen Westen ab und somit in den Kongo und den Atlantik.

In sich selbst bildet der Lake Victoria ein eigenes System:  der See empfängt 80% seines Wassers durch Niederschläge. Nur verdampft das Regenwasser fast vollständig wieder über der Seefläche.

Der relativ flache See leidet unter Wasserhyazinthen, die sich grossflächig ausbreiten. Zudem wurden die einheimischen Fischarten durch die Einführung von Nilbarschen dezimiert.

Zudem wurden in den 1950er Jahren Nilbarsche ausgesetzt und diese Raubfische räumten dramatisch mit der autochthonen Fischarten auf. Dies hatte wiederum gravierende Folgeerscheinungen in der Ökologie des Sees.

Der Victoriasee ist Lebensgrundlage für Millionen Leute: ob als Fischer oder als Landwirte. Er ist auch Transportweg, der allerdings durch den Bau der Eisenbahn und Fernstrassen an Bedeutung abgenommen hat.

Lake Victoria hat fast 1000 Inseln. Sie finden sich meist in Sichtdistanz zum Ufer. Im ugandischen Teil des Victoriasees gibt es 212 meist bewaldete Inseln, dreiviertel davon sind bewohnt. Der Ssese Archipel, vor Kampala gelegen, umfasst 84 Inseln.

Für Ostafrika ist der Victoriasee ein wichtiger Klimaregulator. Ebenso ist er der Garant für den stabilen Zufluss an Wasser für den Nil – nebst dem ebenso wichtigen Quellegebiet des Lake Albert. Beide Systeme zusammen bringen ugandisches Wasser nach Ägypten und ermöglichen die ganzjährige Wasserversorgung von Millionen Menschen entlang des Nils.

 

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