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Kidepo Valley

Der Kidepo Valley National Park, mit 1442 km2 der drittgrösste Nationalpark Ugandas, liegt ganz im trockenen Nordosten von Uganda.

Kidepo Valley national ParkWeitflächige Savannen lösen sich mit Felsentälern ab. Entlang von Wasserläufen stehen lichte Wälder. Der Park wird westlich von den Napore Mountains begrenzt und im Osten (entlang der Grenze zu Kenya) von den Morungole-Bergen. Zwischen diesen nord-süd verlaufenen Bergketten befinden sich die fruchtbaren Täler des Flusses Narus. Der saisonale Narus fliesst nach Norden in den Südsudan hinein.

Die Region ist Heimat von nilotischen Völkern wie die Napore oder auch die Karamojong. Sie wurden bei Gründung des Parks 1962 vertrieben. Besonders das Bergvolk der Ik machte eine schwere Hungersnot nach seiner Vertreibung mit. Eindrücklich berichtete der britische Ethnologe Colin Turnball von diesen entwurzelten Menschen.

Heutzutage ist das Kidepo Valley für seine reiche Tierwelt bekannt: Elefanten, riesige Büffelherden, Giraffen, Zebras, Antilopen, Löwen, Leoparden, Geparden, Hyänen. Ebenso für die grosse Vogelwelt: Fischadler, Sekretär, Kampfadler. 470 Vogelarten.

Der Kidepo Valley National Park ist wohl der Inbegriff für eine ‚typische‘ afrikanische Landschaft voller Akazien und Wildtiere. Andererseits ist die Region sehr weit von der Hauptstadt entfernt. Die über 500 km – zum Teil Naturstrassen – führen von der bunten und quirligen Hauptstadt in die totale Einsamkeit voller Natur und bildschönen Landschaften.


Kastentext: Idi Amins Lodge
Wer es etwas makaber mag, der wohnt im Kidepo-Valley in der Katurum Lodge. Sie wurde 1971 vom dänischen Architekten Hans Munk Hansen im Auftrag von Idi Amin erbaut. Er wählte einen Baustil der an Nepal erinnert: entlang eines Hügelkamms langgezogene Steinhäuser mit Balkon und Blick hinaus in die Ebene.

Idi Amin nutzte das Anwesen, das damals Kidepo Safari Lodge hiess, um seine Freunde zu treffen und wohl auch zu beeindrucken. Und als passionierter Jäger schwärmte er von hier aus zu seinen Safaris, um Tiere zu schiessen.
Die lange Jahre geschlossene und verkommene Anlage wurde nun wieder renoviert und als Katurum Lodge neu eröffnet und bietet 100 Zimmer.

Hans Munk Hansen (1929 – 2021) war international tätig: Malta, Iran, Saudi-Arabien, China. Von 1968 bis 1971 baute er drei Lodges in Uganda. So die Lodge in Kidepo, dann die Pakuba Safari Lodge in Murchison Falls National Park and die Semliki Safari Lodge. Ebenso fünf Gemeinschaftshäuser (Assembly Houses) an verschiedenen Orten in Uganda mit Restaurant, Versammlungsräumen und Unterkünften.

Die Pakuba Safari Lodge baute Hans Munk Hansen für eine Hotelkette. Die Lodge wurde dann aber verstaatlicht und zum Lieblingsort von Idi Amin. Heute ist sie ein lost place: verfallene Ruinen. Nicht zu verwechseln mit der New Pakuba Safari Lodge in der unmittelbaren Nähe.

 

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