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300 Toro Semliki Wildlife Reserve

Nicht zu verwechseln mit dem Semliki National Park ist das Semliki Wildlife Reserve.

Es befindet sich im Mündungsbereich des Semliki-Flusses in den Lake Albert.

Papyruswürger UgandaDas 542 km2 grosse Toro Semliki Wildlife Reserve liegt langgezogen im Riftvalley: meist Grassavanne bestanden mit Akazien und Sumpfgebieten. Als Naturzone wurde es bereits 1932 deklariert, besonders wegen den hier lebenden Uganda Kobs. Tatsächlich ist das Toro Semliki Wildlife Reserve das älteste Wildtierschutzgebiet Ugandas. Das weitflächige Gebiet war vor Generationen Weidegebiet von riesigen Herden an Kobs und Hartebeests (Kuhantilopen). Ein Naturparadies und afrikanisches Tierparadies!

Das Toro Semliki Wildlife Reserve litt – wie alle Naturschutzgebiete – während der wirren Zeiten der 1970er und 1980er Jahre massiv unter Wilderei. Die zunehmende Stabilität seit der Jahrtausendwende hat zu einer Regeneration von Flora und Fauna geführt. Heutzutage ist diese Region wieder ein sehr besuchenswertes Schutzgebiet. Es wird jedoch kaum besucht, denn ‚touristische Anlagen‘ sind äusserst mager. Trotzdem lohnt sich ein mehrtägiger Aufenthalt in dieser abgeschiedenen Savannenebene. Pirschtouren zu Land und Wasser lassen hier ‚ungestörtes Afrika‘ erleben.

Reichhaltige Tierwelt
Nebst den Uganda Kobs finden sich hier die üblichen Savannentiere. Auch Schimpansen, Nilpferde, Leoparden, Büffel und Elefanten. In der Savannenzone weiden wieder Herden an Grasfressern, umlauert von Raubtieren. Mit dem Fahrzeug sind game drives möglich, aber auch Wanderungen mit einem Ranger.

Das Sumpfgebiet der Küstenzone um den Lake Albert ist schilfbewachsen. Ein Paradies für Ornithologen. Über 400 Vogalarten sind registriert. Sogar der sonst seltene Schuhschnabel ist hier heimisch. In den Feuchtgebieten leben auch Sitatunga, semiaquatische Huftiere.


Kastentext: Uganda Kob
Die zierlich wirkende Uganda-Grasantilope (Kobus thomasi), Uganda Kob, ist ein Weidetier mit attraktiver Fellzeichnung. Eigentlich nur rotbraun glänzend, in feinen Abstufungen. Die Unterseite des Bauchs ist weiss. Nur die stolz schreitenden Männchen tragen geschwungene Hörner. Die territorialen Männchen markieren ihr Gebiet mit pfeifenden Geräuschen. Vielleicht ist der Uganda Kob das interessanteste Fotosujet der Savanne, besonders im goldenen Nachmittagslicht.

 

290 Semliki National Park

Im fernen Westen von Uganda, an der Grenze zur RD Kongo, verlaufen die hohen Gipfel des Ruwenzori-Gebirges wie eine Barriere von West nach Ost.

Das knapp 150 km lange Gebirge erhebt sich steil aus dem Grabenbruch hoch. Seine nördliche Nase flacht ab und geht in eine Sumpflandschaft über, die bis zum Albertsee reicht.

Westlich dieser nördlichen Zone des Gebirges befindet sich der Semliki National Park. Seine Westgrenze und mithin Grenze zur RD Kongo bildet der stark mäandrierende Semliki-Fluss, der Ausfluss des Lake Eduard. (Der Semliki verlässt den Lake Eduard auf kongolesischem Territorium und fliesst in den Lake Albert ebenfalls auf kongolesischem Gebiet. Der nur 140 km lange Fluss fällt in mehreren Stromschnellen insgesamt 300 m zwischen den beiden Seen. Daher schafften es die Fische des Nils nicht bis zum Lake Eduard und somit ist die Fischwelt im Lake Eduard eine ganz andere als jene flussabwärts im Lake Albert.)


Semliki wird zuweilen auch Semuliki geschrieben.


Der 220 km2 grosse Semliki National Park, 1932 als Wildpark geschaffen und 1983 zum Nationalpark deklariert, beherbergt den einzigen tropischen Tieflandwald Ostafrikas. Zudem Savanne und Sumpfgebiete. Das sehr flache Gelände ist Heimat von rund 400 Vogelarten. Und auch von Elefanten, Büffeln, Leoparden. Und Primaten. 60 Säugetierarten im Waldgebiet und insgesamt weit mehr im ganzen Nationalpark.

Der Bwamba-Wald dieser regenreichen Zone ist eigentlich eine Fortsetzung des riesigen Ituri-Waldgebiets im Kongo. Das schlägt sich auch in der besonderen Flora nieder. Westafrikanische Ölpalmen säumen die Bäche. Riesige Bäume mit mannshohen Brettwurzeln.

Schmetterling, papillon UgandaHeisse Quellen

Im Park gibt es heisse Quellen, die für die Batwa, den ursprünglichen Bewohnern des Waldes, noch immer eine wichtige spirituelle traditionelle Bedeutung haben. Für Besucher sind die heissen Sempaya-Quellen vielleicht etwas enttäuschend. Es gibt ‚weibliche‘ Quellen und ‚männliche‘. Wahrscheinlich sind die über 4 Dutzend Arten von Schmetterlingen interessanter. Wer mit Stiefeln ausgerüstet ist, kann drei Wanderwege begehen, zum Teil tief in den Wald hinein und theoretisch bis zur Grenze zum Kongo.

Um zum Semliki National Park zu gelangen, führt eine Strasse 10 km nach Fort Portal steil hinunter ins Rift Valley und in grossem nördlichen Boden um den Nordteil des Ruwenzori herum. Obwohl Naturwanderungen sehr gut machbar sind, wird der Nationalpark zumeist nur von Ornithologen besucht. Sie sagen, dass die Hälfte aller Vogelarten des tropischen Kongos genau hier zu beobachten sind.