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70 Kayaking auf dem Nil

Der Nil wird nach seinem stürmischen Ausfluss aus dem Victoriasee zwar durch Staudämme gezähmt.

Doch es bleiben noch genug Höhenmeter, um den Victoria Nil immer wieder zu einem reissenden Bergfluss werden zu lassen.

Nil in Jinja UgandaDas hat in der Umgebung von Jinja zu allerlei Aktivitäten für Abenteuerlustige geführt. Kayaking in ruhigeren Sektoren bis Whitewater Kayaking. Stand-up paddle boarding ebenso wie in Schläuchen von Lastwagenreifen auf dem Wasser gleiten (tubing the Nile). Oder River rafting. Der Angebote sind viele.

Diese sportlichen Aktivitäten finden ab Bugali, also knappe 10 km nördlich von Jinja, statt. Also nachdem der Nil die Staudämme hinter sich gebracht hat und sich wieder frei wie vor Jahrtausenden bewegen darf.

Natürlich kann man auch eine ruhige Bootsfahrt auf einem der ruhigen Strecken des Victoria Nils unternehmen und die Kraft des Stroms und die sattgrüne Umgebung geniessen.

 

190 Murchison Falls

Murchison Falls

Im Nordwesten ergiesst sich der Nil über eine Klippe hinunter ins Rift Valley. Dabei quetscht sich die Wassermenge durch eine schmale Rinne und fällt 42 Meter hinab: die Murchison Falls.

Murchison Falls UgandaDer Victoria Nil hat seit seinem Ausfluss aus dem Victoriasee bereits  knapp 500 km zurückgelegt und dabei rund 500 Höhenmeter verloren. Dies in mehreren Wasserfällen und Stromschnellen.

Hier jedoch zwängt er sich, geologisch bedingt, durch einen nur sieben Meter breiten Felsenspalt: das daraus resultierende Wasserdonnern ist weithin hörbar. Beeindruckend ist nicht so sehr die Fallhöhe, sondern die Wassermenge. 300 m3 pro Sekunde. Dies entspricht dem Volumen aller Lastwagen eines vollgefüllten Autobahnparkplatzes, 75 Fernverkehrslastwagen. Pro Sekunde.

Der Anblick ist gewaltig, das Donnern auch und Sprühregen fliehen als lange Fahnen aus dem Getöse. Glitzernde Lichtspiele begleiten die Naturdramatik bis hin zu Regenbogen.

Uhuru Falls

Bei hohem Wasserstand bildet sich rechtsufrig ein zweiter Wasserfall, die Uhuru Falls. Eher kaskadenartig, breiter und weil nur als Überlauf dienend, oft mit weniger Wasserfülle. Etwas weniger imposant, aber als Begleiter des Hauptfalls durchaus beeindruckend.

Hauptfall (Muchison Falls) und Seitenfall (Uhuru Falls) lassen eine buschbewachsene Insel zwischen sich, die seit sechs Jahrzehnten nicht mehr begangen werden kann. Nur noch ein Betonsockel erinnert and die 10-Pfund-Brücke. Der Name stammt von Winston Churchill, der 1907 an dieser Stelle stand und von der geringen Breite des Felsenspaltes nicht beeindruckt war. Seine Aussage: ‚mit 10 Pfund lässt sich eine Brücke hinüber bauen‘ wurde in den 1950er Jahren mit einer simplen Baileys-Stahlbrücke verwirklicht. Doch die grossen Regenfälle liessen den Nil 1962 so anschwellen, dass er die Brücke wie ein Streichholz wegdrückte.

Um die Fälle zu erleben gibt es zwei Möglichkeiten. Mit dem Boot flussaufwärts bis zum Wasserfall. Oder mit Auto und zu Fuss zum Kopf der Fälle.

Die Boote starten in Paraa und brauchen für die gut ein Dutzend Kilometer eine knappe Stunde flussaufwärts. Die Boote verkehren normalerweise am Vormittag und am Nachmittag. Die Rundtour dauert um die drei Stunden.

Reissende Stromschnellen

Dabei kann das Boot jedoch nicht bis ‚unter‘ die Wasserfälle in der unmittelbaren Nähe der kochenden Prallzone fahren. Die Strömung des Auslaufs mit seinen reissenden Stromschnellen und gefährlichen Strudeln lassen Boote nur bis etwa 200 oder 300 Meter heran. Der Lärm ist gewaltig und aus dem Freifall wehen zerstäubte Wassertropfen (Weisswasser) heran. Das hat auch zur Bildung eines speziellen Mikroklimas geführt: feucht und kalt-frisch.

Vom Boot aus kann man auf einem glitschigen Pfad hoch zum Kopf des Wasserfalls gehen. Oben blickt man auf die Fallzone im Durchbruch: eine gewaltige Manifestation an ungezügelter Naturkraft. Die Wasserpassage durch das Basaltgestein wird ‚Devil’s Cauldron‘ (Kochtopf des Teufels) des Teufels) genannt.  Hier will man nicht baden gehen. Von dieser Wasserkraft träumt jeder Feuerwehrmann.

Oft steigt Spritzwasser auch in nebelartigen Wolken hoch. Lichte Wassergebilde von mystischer Dimension. Was von dieser Urgewalt in Erinnerung bleibt, ist sicher das stete, ohrenbetäubende Donnern der wilden Wassermassen.

Früher wurden die Fälle Karuma Falls genannt nach dem Namen eines Dorfes in der Nähe. Zu Ehren des britischen Geologen und Vorsitzenden der Royal Geographical Society Sir Roderick Murchison umgetauft, der aber ’seine‘ Fälle nie besuchte.

Auf der gemächlichen Rückfahrt des Bootes auf dem Nil kann man ein ‚Nile-Beer‘ trinken und die Zeitung ‚Nile-Post‘ lesen. Mehr Nil geht nicht.

 

61 Der Nil

Der Nil entspringt in Afrika, das wussten schon die alten Griechen.

Doch wo, das wussten sie nicht und nannten die Mondberge als Quelle des mächtigen Stroms. Die Römer hingegen suchten vergeblich nach den Quellen des mächtigen Flusses. ‚Caput Nili quaerere‘, nach den Quellen des Nils suchen, bedeutete für sie, etwas Sinnloses zu unternehmen.

Nil in UgandaDoch der koloniale Run auf Afrika Ende des 19. Jahrhunderts machte diese Frage zum wichtigsten Rätsel der damaligen Zeit. Unzählige Abenteurer und Forschungsreisende machten sich auf, um die Quelle des Nils zu erforschen.

Als am 28. Juli 1862 John Hanning Speke als erster Europäer sah, dass sich das Wasser des Victoria Sees über die Ripon Falls in den Nil ergossen, glaubte er die Quelle des Nils entdeckt zu haben. Rund 3 km stromabwärts fand er die Owen Falls.

Seither gilt der Ausfluss des Victoriasees als offizielle Nilquelle.

Der Victoria Nil verlässt den See als unruhiges Gewässer. Die Wassermenge zwischen den Jahreszeiten variiert nur wenig. Zwar haben ihn die Staudämme beruhigt, aber ausserhalb der Stauseen ist er das, was er immer war: ein ungestümer Fluss mit Windungen, Stromschnellen und felsigen Inseln. Der Victoria Nil verlässt bei Jinja den Victoriasee und fliesst erst nach Norden in den Kale Kyoga. Er verlässt ihn im Westen, um im grossen Halbbogen in den Lake Albert zu fliessen. Dort umfliesst er nur eine Halbinsel und verlässt den See wieder als Weisser Nil in Richtung Norden.

Im Südsudan verliert sich der Nile orientierungslos im flachen Sumpfgrasland des Sudd. Im Norden des Südsudans sammelt er sich wieder und fliesst nach Khartum, um dort den Blauen Nil aus Äthiopien aufzunehmen. Als Nil fliessen die beiden Gewässer nach Norden, nehmen den Atbara (Schwarzer Nil) auf und treffen auf den Assuan Staudamm. Danach durchfliesst der Nil als Lebensspender die ganze Länge von Ägypten.

Für Ägypten war und ist der Nil eine Gabe Gottes.

Der Weisse Nil aus Uganda spendet durch seinen konstanten Wasserfluss Stabilität, der Blaue Nil aus Äthiopien bringt Hochwasser und Fruchtbarkeit.

Natürlich ist alles komplizierter. Von Ägypten aus führt ein klar definierter Flusslauf ins Herz von Afrika. Doch wie ein Baumstamm in tausend Wurzeln im Erdreich gründet, so verzweigt sich der Nil in mehrere Zuflüsse und Bäche. Ein riesiges Netzwerk aus Quellen speist das Wasser für den Nil. Über ein Dutzend Länder liefern Wasser in den Nil, rund 10% der Fläche Afrikas.

Wo also liegt die Quelle des Nils?

Die südlichste Quelle des Nils liegt in Burundi. Am Mount Gikizi nahe der Grenze zu Tanzania entspringt der Luvironza, der in den Ruvuvu fliesst. Der Ruvuvu fliesst in den Kagera, der sich seinerseits in den Viktoriasee ergiesst. Burundi ist stolz darauf, die Source du Nil zu sein und hat sogar eine kleine Denkmalpyramide dazu gebaut.

Natürlich geben die Nutzung des wertvollen Wassers immer wieder Diskussionen. Besonders Ägypten will seinen Wasserbedarf gedeckt wissen. Daher sind die Anrainerstaaten in der Nile Basin Initiative organisiert: one river, one people, one vision. Es gehören dazu Burundi, Rwanda, DR Congo, Tanzania, Uganda, Kenya, Äthiopien, Südsudan, Sudan und natürlich Ägypten.

So gut wie alles Wasser von Uganda gelangt letztendlich im Nil. Uganda ist wie ein riesiger Trog mit einem einzigen Abfluss: dem Weissen Nil.

 

52 Powerstations am Nil

Powerstations am Nil

Die gewaltige Wasserkraft des Nils ist prädestiniert für die Erzeugung von Strom.

Owen Falls Uganda stamp BriefmarkeDas geschah mit dem Bau des Owen Falls Dam in den 1950er Jahren.  Über den mit zehn Turbinen versehene Damm führt auch eine Autostrasse.
Queen Elisabeth II weihte den Damm im April 1954 offiziell ein.

Der entstandene Stausee des Damms geht nahtlos in den Victoriasee über und ist eigentlich eine Bucht des grossen Sees geworden. In Kauf nahm man dabei, dass die charakteristischen Ripon Falls im See versanken. Durch den Bau des Owen Falls Staudamms 1954 versanken die beiden Wasserfälle Ripon und Owen im um drei Meter gestiegenen Viktoria See.

Kurz vor diesem Damm wurde ein seitlicher Kanal gegraben, um das Nalubaale Power Station extension project zu realisieren.  Dies besteht aus einem zweiten Damm mit fünf Turbinen. Fortan wurde diese Anlage Kiira Hydroelectric Power Station genannt.

Heutzutage sind die sich in unmittelbarer Nähe befindlichen Dämme als Nalubaale Hydroelectric Power Station bekannt.

Rund 8 km von Jinja flussabwärts durchlief der Nil eine Serie von fünf Stromschnellen, die Bugali Falls. Auch sie ertranken durch den Bau des Bujagali Staudammes.

Erhalten sind die Busowoko Falls rund 20 km von Jinja entfernt.

Kurz vor den Murchison Falls Nationalpark entstand der Karuma Damm.

Weitere Dämme sind geplant. Dies bringt den Umweltschutz in Konflikt mit der Stromversorgung des Landes. Ein gewaltiges Politikum. Und ein schwieriger Weg für einen Binnenstaat, der vor einer Generation bittere Zeiten durchlebte und dessen Bevölkerung stetig wächst.

Seit Zehntausenden von Jahren transportierte der Nil die Wasser des Victoria Sees hin zum Mittelmeer. Die Menschen an seinen Ufern lernten mit dem Fluss und seinen Allüren zu leben. Sosehr, dass sie den Nil als lebensspendenden Gott anbeteten. Denn der Nil brachte aus Uganda eine konstante Wassermenge für die Bewohner des Niltals.

Mit dem Bau von Staudämmen haben Mensch und Technik stark eingegriffen. Trotzdem bleibt der Nil, was er immer war: ein magischer Fluss und weithin unbezwingbar.

 

51 Die Brücken über den Nil

Der Nil fliesst in Uganda vom Südosten nach Nordwesten.

Bereits als Ausfluss des Viktoriasees ist er ein mächtiger Fluss. Es gibt in Uganda nur wenige Brücken über den Nil.

Heutzutage führen in der Region um Jinja drei Brücken über den Nil. Weitere finden sich flussabwärts.

Die erste Brücke nach dem Victoriasee ist die älteste
Die 1931 erbaute Brücke war die erste Eisenbrücke in Uganda über den Nil überhaupt. Die Metallbrücke wurde für die Eisenbahn gebaut, aber auch von Fahrzeugen genutzt. Und auch von Fussgängern. Heute noch strahlt die Eisenkonstruktion eine würdige Pracht aus. Sie wird weiterhin von der Eisenbahn und Fussgängern benutzt.

Die zweite Brücke flussabwärts ist die schönste
Flussabwärts entstand in Fussdistanz zur alten Eisenbahnbrücke die Source of the Nile Bridge: eine Stahlseilbrücke für den Fahrzeugverkehr. Die 2018 eingeweihte – und grossteils von Japan finanzierte – Schrägseilbrücke wirkt elegant und leicht. Sie trägt den Verkehr der Fernstrasse A109.

Owen Falls Uganda stamp BriefmarkeDie dritte Brücke ist ein Damm
In den 1950er Jahren bauten die Briten die Nalubaale Power Station, damals Owen Falls Dam genannt. Der Damm war gleichzeitig eine Strasse. Die Ripon Falls versanken im Stausee. Fahrräder und Motorräder müssen weiterhin die Strasse über die Dammkrone nutzen. Ihnen ist das Befahren der neuen Brücke untersagt.

Isimba bridge ins Hinterland
Weit weg von Zentren, aber wichtig, ist die neuerbaute Isimba Brücke etwa auf halber Strecke zwischen dem Viktoriasee und dem Kale Kyoga. Sie wurde 2021 eröffnet und erschliesst ein grosses Hinterland zwischen Kayunga and Kamuli. Die Brücke liegt gleich nach dem Isimba hydropower dam.

Der Übergang ist eine Fähre
Der Lake Kyoga ist eigentlich ein riesiges, natürliches Staubecken für den Nil. Kurz vor seinem Ausfluss führt eine Autofähre von Zengebe nach Namasalein in 30 Minuten über den Nil: 9 km von Hafen zu Hafen.
Die in Dänemark und Uganda gebaute Ro-Ro Fähre hat Platz für 16 Fahrzeugeinheiten und 160 Sitzplätze für Passagiere.

Fähre über den Nil
Flussabwärts führt ab Masindi Port eine Fähre über den Nil nach Kungu Ferry Point. Die Fähre ist eher ein motorisiertes Ponton für 6 Fahrzeuge, das im halbstunden Takt die rund 200 Meter zum anderen Ufer fährt.
Masindi Port war früher ein wichtiger Etappenort für Reisende. Sie reisten auf dem Victorianil ab den Stromschnellen von Jinja bis hierher auf dem Boot, dann über Land zum Lake Albert.
Von der Stadt Masindi zu Masindi Port sind es 47 km und rund 1 Stunde Fahrzeit.

Karuma: nur ein Damm
Flussabwärts wird der Nil durch einen Damm gestaut. Der Karuma Dam darf von Privatfahrzeugen nicht befahren werden, sowie die Anlagen ebenfalls nicht zugänglich sind.

Karuma Bridge, die Menschenfresserin
Ein paar Stromschnellen weiter unten und nach den Karuma Falls führt eine Brücke über den auch hier schmalen, aber sehr wilden Nil. Kurz vorher befindet sich der Karuma Staudamm, der aber nicht besucht werden kann.
Die schmucklose Brücke wurde 1963 erbaut. Hier entluden Idi Amins Schergen Leichen und Lebende über die Brücke in den reissenden Fluss. Daher war die Brücke auch als ‚Lamyony jo‘ gefürchtet: Menschenfresser. Abgesehen davon war und bleibt die zweispurige Brücke für die vielen Unfälle berüchtigt.
Die New Karuma Bridge ist seit Jahren geplant und im Gespräch – aber noch nicht finanziert.
Dieser wichtige Übergang verbindet den Nordwesten und Norden mit dem Rest des Landes.

Auf der Paraa bridge in den Nationalpark
Nach den dramatischen Murchinson Fällen führt in Paraa eine neuerbaute Brücke über den hier schiffbaren Nil. Die beeindruckendes Konstruktion ersetzt die Plattformfähre, die jahrzehntelang Touristen in den Park geschippert hatte. Die neue Betonbrücke ist 525 Meter lang und führt auf 12 Pfeilern über den hier ruhigen Nil.

Brücke ohne Eisenbahn in Pakwach
Der Nil beruhigt sich im Albertsee und fliesst als weisser Nil nach Norden. Kurz nach seinem Ausfluss liegt linksseitig der Ort Pakwach. Die 1969 eröffnete Beton-Stahl-Konstruktion (system Warren truss) besteht aus drei Segmenten zu je 81 Metern. Die Brücke wurde früher auch Albert Nile Bridge genannt. Besonders ist, dass eine einspurige Eisenbahnlinie mitten in der Fahrbahn führt. Doch über diese Schienen sind schon seit Jahrzehnten keine Lokomotiven gefahren.
Diese Brücke ist die letzte Brücke über den Nil in Uganda. Sie war zur Nutzung der Eisenbahn gedacht, wie auch die erste der Brücken am Viktoriasee.

Die letzte Fähre
Kurz vor der Grenze zum Südsudan führt eine einfache Motorfähre bei Laropi über den hier seenartig verbreiteten Nil nach Umi und verbindet so die Kleinstädte Adjumani und Moyo. Um die 2000 Personen nutzen diese Fähre täglich. Sie transportiert auch Fahrzeuge. An Land sind keinerlei Verladeinfrastrukturen: die Fahrzeuge fahren über die fähreneigene Metallrampe auf das flache, längliche Schiff.
Hier ist man rund 500 km von Kampala entfernt und sehr sehr weit im savannigen Hinterland.

 

50 Jinja, die Stadt am Nil

Jinja, 81 km östlich von Kampala, liegt direkt am Ausfluss des Victoria Sees. Dieser Ausfluss wurde als offizielle Quelle des Nils festgelegt.

Der Ort liegt an der Ostseite des Ausflusses des Victoriasees. Dort entwässerte der See über eine Felsenbarriere: die Ripon Falls. Hier stand 1862 der Explorer Speke und deklarierte diese Fälle als die Quelle des Nils.  (Die Ripon Falls sind heute nicht mehr zu sehen: sie ertranken im Nil nach dem Bau eines Staudammes.)

Nil in Jinja UgandaÖkonomisch wurde Jinja erst wichtig, weil dort die Eisenbahnbrücke der Uganda-Bahn über den Nil führte und noch immer führt. Der Bau eines Dammes für die Elektrizitätserzeugung liess Jinja zur begehrten Industriestadt werden. Jinja ist nach Kampala die wichtigste Industriestadt Ugandas.

Dafür aber ertranken die Ripon Falls im Stausee, ja der ganze Victoriasee hob sich um 2 Meter.

Die Stadt Jinja hat eine historische Bedeutung. Das beschauliche Stadtbild ist architektonisch-historisch attraktiv, weil ein paar Gebäude aus der Kolonialzeit noch einstige Grösse erahnen lassen. Zu entdecken sind britische Baustile und ebenso indische Häuser. Doch die Glanzzeit der Stadt am Nil scheint etwas vorbei zu sein. Jinja war lange Zeit bevölkerungsmässig die zweitgrösste Stadt Ugandas. Nun aber ist das einstige Dorf Njeru auf der anderen Seite des Nils grösser.

Darüber hinaus bietet Jinja auch andere Aktivitäten wie Bootsfahrten auf dem Nil, Angeln, Vogelbeobachtung und Reiten. Die ruhigen Abschnitte des Nils in der Region um Jinja laden zu beschaulichen Bootstouren ein.

Ganz sicher ist auch das Eisenbahnmuseum besuchenswert. Es ist im alten Bahnhof von Jinja untergebracht und zeigt mit viel Engagement, wie die Zeit der alten Mombasa-Uganda-Bahn aussah. Ein Schmakerl für Eisenbahnfreunde!

So steht man heute am Ausfluss des Victoria Sees und sieht die historische Dramatik dieses Ortes nicht mehr. Der Ausfluss des grössten Sees Afrikas ist eine Bucht, die reissenden Wasserfälle der Ripons Falls sind im Wasser verschwunden und der Nil fliesst als ruhiger Strom voran. Hier haben Technik und Fortschritt dem grössten Fluss Afrikas seine magische Seele genommen.

 

Warum gehen die Reisen im Kreis?

In Uganda gehen die Reisen normalerweise im Kreis, um alle Regionen abzudecken.

Um die ganz unterschiedlichen Regionen zu erleben, führen die Reisen im Kreis durch Uganda. Der Nordosten Ugandas ist trocken mit weitflächigen Savannen. Der Südwesten ist hingegen grün und fruchtbar.

Uganda Kob www.afrikatravel.chUganda
Drei grosse Seen grenzen Uganda von seinen Nachbarn ab. Das Rift Valley hingegen durchzieht Uganda in zwei markanten Schrammen. Hier dominieren alte Vulkanmassive die Landschaft.

Uganda ist ein riesiges Hochland, dessen Wasser wie in einer Badewanne an einem Ort abfliesst. Fast alles Wasser verlässt das Land im Nordwesten als Weisser Nil. Der Weisse Nil trägt die Wassermassen nach Khartum und zusammen mit dem Blauen Nil bewässern sie Ägypten. Der Blaue Nil bringt die Fruchtbarkeit aus Äthiopien und der weisse Nil sorgt für stabile Wassermengen.

Auch ethnologisch ist Uganda sehr vatiationsreich, denn die nordöstlichen Bewohner (Niloten) haben eine völlig andere Kultur als der Rest Ugandas (Bantu).

Uganda ist gross
Uganda ist sechsmal grösser als die Schweiz. Und liegt im Schnitt auf 1100 müM. Drei Viertel sind Land, ein Viertel sind Wasserflächen.

Diese Elemente ergeben auf einer Landesfläche von 241’000 km2 eine erstaunliche Vielfalt mit ganz eigenem Charakter. Denn der Norden ist völlig anders als der Süden und auch Tierarten ‘gibt’ es nicht überall in Uganda. Erstaunlich ist beispielsweise, dass Zebras nur in zwei Nationalparks zu finden sind.

Natürlich möchten Uganda-Reisende ‘alles’ sehen.
Ein logischer Kreis der Reiseroute führt in den trockenen Nordosten und Norden. Dann dem Rift Valley entlang nach Südwesten und zurück zum Victoriasee. Es ist eigentlich egal, ob ‚rechtsrum‘ oder ‚linksrum‘. Hingegen ist die Jahreszeit zu beachten. 

Gorillas
Immer wohl ist auf einer Rundreise durch Uganda die Begegnung mit den Gorillas ein Highlight einer Tour durch Uganda.

Daher gehört der Südwesten zu fast jeder Ugandareise. Der ganz berühmte Wasserfall von Murchison liegt im Nordwesten. Auch er ein eindrückliches Erlebnis. Das Steppengebiet im Nordosten beeindruckt durch seine unendlichen Weiten und alten Vulkankegeln, die wie einsame Hüter in der Landschaft stehen. Auch dies ist ein eindrückliches Seelenerlebnis. Dann die Seen Ugandas: über 30 und alle besuchenswert und hier sind die unzähligen Kraterseen nicht eingerechnet. Jeder See bietet einen speziellen Lebensraum für Flora und Fauna. Dagegen ist der grösste See Afrikas, der majestätische Lake Victoria, geradezu langweilig.

Tourismus ist ungleich verteilt
Vom touristischen Kreis weitgehend ungestört verbleibt der innere Teil Ugandas: dort leben die Menschen von Landwirtschaft und es befinden sich keine der Naturschutzgebiete.

Auch die Hauptstadt Kampala ist kein Hotspot des Tourismus. Dies ist eigentlich schade, aber der dauernde Autostau, die Menschenmenge und die Virilität einer afrikanischen Grossstadt bewirken, dass Kampala meist nur Durchgangsstation ist von Entebbe (Flughafen) zu den Quellen des Nils.

Uganda Map Karte 2024 Logistik Reisekarte travel map

 

Sehen Sie dazu unsere abstrahierte Landkarte von Uganda. Sie zeigt alle wichtigen Orte, Nationalparks und Strassenverbindungen.