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510 Batwa

Buhoma ist kein kleines Dorf mehr, inzwischen ist es eine Kleinstadt am Rande des Bwindi Waldes. Der Ort nennt sich stolz: Uganda’s Premier Gorilla Town.

Doch die Boomstadt hat auch ganz dunkle Seiten. Hier leben rund 1000 Pygmäen (Batwa), die 1991 aus dem neu deklarierten Bwindi Impenetrable National Park vertrieben wurden.

Batwa Pygmäen in UgandaSeit Zehntausenden von Jahren lebten die Bwindi in den undurchdringlichen Urwaldregionen Afrikas. Als halbnomadische Jäger und Sammler hatten sie sich ihrer Umwelt perfekt angepasst: wenig Besitz, kaum Vorräte, eigene Kultur. Der Wald war ihre Nahrungsgrundlage, ihre Apotheke und der Inhalt ihres Lebens.

So gut wie überall schwappte die Moderne über sie herein: Abholzung, Landhunger und Naturparks dezimierten den Lebensraum der Ureinwohner Afrikas. Und sie selber auch.

In den Waldgebieten von Bwindi lebten die Batwa ihr Leben wie eh und je. Dann jedoch fiel das Weltinteresse auf die Gorillas, die es zu schützen galt. Da blieb kein Platz mehr für die indigenen Batwa. Sie wurden von Soldaten aus dem Wald geführt und sich selbst überlassen.

Die Batwa waren nie Ackerbauern, hatten nie Häuser gebaut, waren zu 100% Analphabeten. Sie wurden zu den Ärmsten der Ärmsten am Rande ihres Waldes, den sie nicht mehr betreten durften.

Gorillas statt Batwa

So finden sich auch in Buhoma Quartiere mit ärmlichen Behausungen. Anderswo würde man Slum dazu sagen. Inzwischen tragen die Batwa Kleider aus Spenden, erhalten Nahrungsmittelhilfe und Krankenversorgung. Sprechen eine Sprache, die nicht mehr jene ihrer Vorfahren ist.

Und es gibt hier und dort die ‚cultural experiences‘: Batwa verkleiden sich wie die früheren Batwa im Wald, singen ihre nunmehr inhaltslosen Gesänge und tanzen wie nie zuvor in den alten Zeiten.

Man könnte diese Veranstaltungen als mock experience bezeichnen und sich traurig abwenden. Doch man darf darin auch ein positives Element sehen: der Besuch der Batwa-Veranstaltungen und die kulturellen Spaziergänge durch die Quartiere haben immerhin Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten geschaffen: Führer, Töpfer und Schneiderinnen verdienen etwas Geld.

Der Besuch von Batwa-Siedlungen ist an mehreren Orten in Westuganda möglich.


Kastentext: Rockpaintings

An mehreren Stellen sind Felszeichnungen gefunden worden, die auf mehr als 3000 Jahre zurückdatiert werden. Meist sind es geometrische Muster. Sie finden sich in Ostafrika bis hin zu Südafrika. Die Zeichnungen werden den Batwa zugeordnet, die damals als Jäger und Sammler in Ostafrika verbreitet waren. Die bekanntesten finden sich in mehreren Höhlen und unter überhängenden Felsen in der Region um Nyero (westlich des Mount Elgon).

 

470 Gorilla Trekking Buhoma

Gorilla Highlands

Der Südwesten Ugandas wird auch Gorilla Highlands genannt, weil an mehreren Orten Wälder erhalten sind und somit das Überleben der Primaten ermöglichen.

Mountain Gorilla UgandaDie Kleinstadt Buhoma am Rande des Bwindi Waldes nennt sich gar ‚Uganda’s Premier Gorilla Town‘ und ist es wohl auch, denn in Buhoma befindet sich die Verwaltung des Uganda Wildlife Authority (UWA). Hier werden die Touren zu den Berggorillas geplant und die Wandergruppen eingeteilt.

Der Bwindi Wald (Bwindi Impenetrable National Park) ist in vier Sektoren eingeteilt: Ruhija, Rushaga, Nkuringo, and Buhoma. Von jedem Sektor aus werden Gorilla-Trakkings organisiert.

Für den Buhoma Sektor werden 32 Permits pro Tag erteilt und in Gruppen zu maximal acht Teilnehmern organisiert. Das Trekking ist topographisch das leichteste der vier Sektoren, trotzdem muss jeweils die Gorillafamilien gesucht werden. Es leben vier an Menschen gewöhnte Gruppen in diesem Sektor.

Berggorillas sind an mehreren Stellen in Uganda zu beobachten.

 

 

450 Kyambura Chimpanzee Trekking

Schimpansen leben an verschiedenen Orten entlang des westlichen Riftvalleys.

Man kann sie an mehreren Stellen in den Waldreservaten und in Nationalparks sehen:

Grössere Vorkommen an Schimpansen:
Budongo
Wambabya
Bugoma
Kasato
Kagombe
Muhangi
Kibego
Itwara
Semuliki NP
Ruwenzori Mountains NP
Kibale NP
Kasyoha-Kitomi
Kalinzu
Maramagambo Forest
Bwindi Impenetrable NP
Echuya

Geringes Vorkommen an Schimpansen:
Otzi
Semuliki WR
Kyambura WR
Kagorra region
Region um Bugoma

Chimpanzee in UgandaAn einigen Orten trifft man zufällig während Wanderungen oder Trekkings auf Schimpansenfamilien. Andernorts sind Schimpansenfamilien an Menschen gewöhnt worden, sodass man sie auch ziemlich nah beobachten kann.

Der Feind der Schimpansen ist der Mensch. Verminderung des Lebensraums durch Rodungen, dann auch Jagd. Zudem führt der Ausbau von Agrarfeldern und die Zunahme an Siedlungen zur Isolierung der Schimpansenfamilien. Natürlich schätzen es die Bauern nicht, wenn ihnen die Schimpansen Anbauprodukte wie beispielsweise Mais stehlen.

Im Queen Elizabeth National Park zieht sich die Kyambura-Schlucht wie eine tiefe Erdschramme von Süd nach Nord durch die Savanne. Ein geologischer Seitenriss des Riftvalley: 16 km lang, 50 – 150 Meter breit und bis zu 100 Meter tief mit steilen Felsenhängen.

Kyambura

Darin hat sich der Kyambura-Fluss eingegraben. Er fliesst unweit der Katunguru-Brücke in den Kazinga-Kanal. In seinem schattigen Flussverlauf hat sich ein Tropenwald erhalten – inmitten der Savanne. In dieser ökologischen Sonderzone leben Primaten, so auch Schimpansen. Dazu Elefanten, Löwen, Nilpferde und Büffel.

Den rund zwei Dutzend Schimpansen wurde in den 1990er Jahren der Rückzug abgeschnitten, als ihr traditioneller Wanderkorridor zum Kasyoha-Kot infolge vermehrter Landwirtschaft nicht mehr nutzbar wurde. Seither lebt die kleine Truppe isoliert in ihrem tropischen Schattenreich. Sie ist nicht an Menschen gewöhnt worden und lebt in freier Natur.

Die ‚Kyambura Gorge‘ ist ein Besuch wert. Ein Trekking hinunter zum Kyambura-Fluss auf der Suche nach Schimpansen und weiteren Wildtieren ist zwar kein Spaziergang, doch eine Erfahrung der besonderen Art.

Weiter südlich sind im dichten Kalinzu Forest auch Schimpansen zu beobachten. Das auf rund 1400 müM gelegene hügelige Waldgebiet unterliegt der Kontrolle der Uganda National Forestry Authority (NFA), die ihrerseits über 500 Waldgebiete in Uganda betreut. Eine Wanderung durch den Kalinzu Wald ist ein umfassendes Naturerlebnis: über 400 Baumarten, fast 400 Vogelarten und nicht nur Schimpansen.Im Kalinzu Forest leben auch Blue Monkeys, Vervet Monkeys, Black und White Colobus Monkeys.

 

440 Bwindi Impenetrable Forest

Das hügelige Gebiet des Bwindi Impenetrable Forest gilt als ältester Wald Ugandas.

In der steilen und dicht bewaldeten Hügelwelt fanden sich während Jahrtausenden nur die dort wohnenden Batwa (Pygmäen) zurecht, für Aussenseiter blieb sie unzugänglich (impenetrable).
Das änderte sich mit der Erforschung der Berggorillas und dem nachfolgenden Tourismus.

Berggorilla im Bwindi Impenetrable Forest in UgandaPlötzlich standen die Gorillas im Scheinwerfer der Aufmerksamkeit – und die Ureinwohner mussten den Wald verlassen.

Der Bwindi Nationalpark ist ein 300km2 grosses Schutzgebiet im Südwesten Ugandas mit dem Ruf, dass dort die Hälfte des Weltbestandes an Berggorillas lebt. Konkret um die 400 Tiere. Berggorillas finden sich im Grossgebiet des Virunga-Gebirges, also in Südwestuganda, Nordruanda und Ostkongo.

Heutzutage ist Bwindi der Kurzbegriff für eine Begegnung mit Gorillas. Das ist ein erhabenes und eindrückliches Erlebnis und für die allermeisten Leute der Grund, die Hügelwanderung zu unternehmen.

Andererseits hat der Bwindi viel mehr zu bieten: uralte Bäume und Baumarten, 90 Säugetierarten und nebst den Gorillas noch rund 10 andere Affenarten. Dann auch Waldelefanten, Antilopen und endemische Vogelarten.


Kastentext: Berggorillas in Zoo
Es ist wichtig zu wissen, dass weltweit keine Berggorillas (mountain gorillas) in Zoos gehalten werden können. Sie adaptieren sich nicht an die Einschränkungen des Zoolebens. Wer im Zoo Gorillas sieht, sieht immer Flachlandgorillas. Westliche Flachlandgorillas finden sich im Zoo von Basel, im Zoo Zürich, in den Zoos von Berlin, Leipzig, Frankfurt und an weiteren Orten.


Berggorillatourismus

Der Berggorillatourismus ist zu wichtigen ökonomischen Pfeilern für Uganda und Ruanda geworden und einer der wenigen Gründe, dazu sogar in den Osten des Kongos zu reisen.

Dieser Besuchsstrom im Bwindi Impenetrable Forest hat sicher zum Schutz der Gorillas beigetragen, wohl auch die Wilderei eingedämmt und Arbeitsmöglichkeiten geschaffen. Andererseits kann der Kontakt zwischen Mensch und Tier Krankheiten übertragen und die Scheu der Primaten reduzieren.

Der Gorillatourismus ist auch Magnet für ortsfremde Zuwanderer, führt zum Bau von Lodges, die sich zuweilen wie Fremdkörper im Umfeld anfühlen.

Die Pro und Contra sind diskussionsbedürftig. Tatsache ist aber, dass die Besuche streng kontrolliert werden, zeitlich und mengenmässig eingeschränkt sind und sehr teuer sind. Das Geld dient hoffentlich zur Erhaltung der Tierart und des Schutzgebietes.

Unter die Räder des Tourismus sind dabei die alten Bewohner der Waldgebiete gekommen: die Batwa. Die Pygmäenvölker wurden zwangsweise aus ihrer angestammten Heimat, den Bwindi Wäldern, verbannt und führen heutzutage ein eher erbärmliches Leben am Waldesrand.

 

430 Ishasha Sector

Im Ishasha Sector verweilen Löwen gern in Bäumen.

Im Südwesten des Queen Elizabeth National Parks befindet sich der Ishasha Sector, im Norden begrenzt durch den Lake Edward und im Westen durch die Staatsgrenze mit der RD Kongo. Dort bildet der Ishasha Fluss die Staatsgrenze zur RD Kongo.

Löwen auf Bäumen Ishasa Sector UgandaDas isolierte Gebiet im Queen Elizabeth National Park und seine offene Savanne ist bekannt dafür, dass dort Löwen auf Bäumen klettern und verweilen. Dieses Phänomen sonst nur an ganz wenigen Stellen zu beobachten. Warum das hier so ist, ist unbekannt. Ob es ist, um Hitze und Fliegen zu entkommen oder Beute zu erspähen?

Löwen brauchen ein Jagdgebiet von um die 40 km2  – natürlich abhängig vom Futterangebot. Ihr bevorzugtes Jagdtier ist der Kob.

 

410 Queen Elizabeth National Park

Es ist nicht verwegen zu sagen, dass der Queen Elizabeth National Park das Kronjuwel aller Nationalparks in Uganda ist.

Hier sind herrliche Landschaften gefüllt mit Tieren aller Art zu erleben. Ein Bilderbuch Afrika.

Elefanten im Queen Elizabeth National Park UgandaDer Park, auch einfach QENP genannt, wurde 1952 gegründet und ist rund 2000 km2 gross. Die Topografie ist variationsreich: von tropischem Regenwald bis Akaziensavanne, von Papyrussümpfen bis hin zu dichtem Buschland. Dazu Vulkankegel und Vulkanseen.

Dies ermöglicht auch das Vorkommen einer breiten Palette an Tieren: rund 100 Säugetierarten und 600 Vogelarten.

Der QENP ist der meistbesuchte Park in Uganda und hat wirkliche Erlebnisse zu bieten. Eine Tour auf dem Kazinga-Kanal, eine Wanderung zu den Schimpansen in der Kyanbura-Schlucht, weite Grasflächen mit Wildtieren aller Art und natürlich die Löwen auf den Feigenbäumen in Ishasha.

Der QENP präsentiert sich zu  jeder Jahreszeit etwas anders: März, April, Mai und August, Oktober und November sind die feuchten Monate. Die anderen Monate sind trocken, wobei Januar und Februar als die trockensten Monate gelten.

Der Nationalpark ist für Besucher gut gerüstet. Es finden sich Lodges aller Art an etlichen Orten. Viele mit weitschweifigen Aussichten über die Gaslandschaft voller Akazien. Zudem führen Pisten durch die ganz unterschiedlichen Vegetationen und Biotope. Ein Aufenthalt im QENP sollte mehrere Tage dauern und Morgen- als auch Nachmittagssafaris beinhalten. Die Pirschfahrten zeigen zu jeder Jahreszeit eine grosse Fülle an Tierreichtum.

Mit auf Safari sollte unbedingt ein Fernglas sein. Ambitionierte Fotografen sollten die entsprechende Technik mitführen. Im Vordergrund sollte aber das unmittelbare Erleben sein. Zu jedem Moment kann eine Hyäne oder ein Löwe den Weg kreuzen, eine Elefantenfamilie des Weges kommen oder Antilopen erschreckt ihre Köpfe heben. Der Queen Elizabeth National Park mag einer der am meisten besuchten Parks in Uganda sein. Überfüllt ist es nicht. Daher ist hier das ungestörte Beobachten afrikanischer Tiere in aller Musse machbar.

 

400 Salzsee von Katwe

Nördlich und mehr noch südlich des Kazinga-Kanals befinden sich Kraterseen, sieben davon sind mit Wasser gefüllt.

Die Überbleibsel von explodierten Vulkanen im Riftvalley sind meist flach und salzhaltig. Wie der Lake Katwe, der Salzsee von Katwe. Er ist der grösste von insgesamt 8 Kraterseen im Katwe-Kikorongo Vulkanfeld.

Der flache, nur 0,4 bis 1,6 Meter tiefe und abflusslose Lake Katwe ist ein alter Vulkankrater, 2,5 km2 und sehr salzhaltig.

Flamingos UgandaDie grosse Salzhaltigkeit wird durch zwei Faktoren begründet. Einerseits wird der See durch 600 m3 Wasser aus mehreren Zuflüssen gespiesen: dieses Wasser ist bereits salzhaltig. So werden 1500 Tonnen Salz in den See pro Jahr eingeschwemmt. Zweitens unterliegt der See einer hohen Verdunstung: er liegt nur 15 km südlich der Äquatorlinie. Zudem wird vermutet, dass salzhaltiges Wasser aus dem Eduardsee, dessen Wasserspiegel 24 Meter höher ist, gedrückt wird.

Drei Arten Salz werden gewonnen: grobkörnige Salzkristalle als Speisesalz mit typischer rosa Färbung, Blöcke aus Steinsalz und salzige Erde für Tierschlecksteine.

Seit Jahrhunderten wird die schwarze Vulkanerde in klar abgegrenzten Salzgärten abgekratzt, um salzhaltige Erdschlacke zu gewinnen. Rings um den 9 km Umfang des Sees befinden sich über 10’000 in individuellem Besitz befindliche Salzgärten. Diese Salzernte ist vornehmlich Frauenarbeit.

Anderswo im See werden grössere Stücke gehauen. Dabei werden Eisenstangen in den Grund gehauen und die Schichtplatten losgedrückt. Diese bis 100 kg schweren Steinsalze werden auf Flössen an Land gebracht. Männerarbeit.

In ähnlicher Art wird in Kiboro am Albertsee seit vielen Jahrhunderten Salz gewonnen. Dies war wohl die grösste Ausbeutestelle vor 200 Jahren und immer schon in den Händen von Frauen. Salz wird auch zu geringerem Mass an anderen Kraterseen gewonnen, so im flachen Lake Bunyampaka am Eduardsee.

Die Produktion von Salz ist wohl die älteste vorindustrielle Aktivität in Uganda, die über ein weitverzweigtes Handelsnetz verfügte. Ugandisches Salz wurde im Fernhandel bis in den Kongo, nach Sudan und Kenya gebracht. Lokal ermöglichte die Salzgewinnung den Leuten einen bescheidenen Wohlstand.

 

390 Kazinga-Kanal

Der kleine Lake George wird durch den natürlichen Kazinga Kanal in den Lake Eduard entwässert.

Diese 32 km (oder 36 km je nach Messort) lange Wasserverbindung hat so gut wie kein Gefälle.

Der Kazinga Kanal führt ganzjährig eine konstante Wassermenge und wird daher von Wildtieren gern genutzt.

Kazinga Kanal UgandaDer Lake George ist ein sehr flacher See von durchschnittlich nur 2,5 Metern Tiefe. Er liegt eingebettet zwischen den steilen Hängen des Riftvalleys gleich zu Füssen der Ruwenzori Berge. Der Durchmesser des Sees ist um die 15 km. 32 Fischarten wurden identifiziert, was auch die hohe Anzahl an fischjagenden Vögeln erklärt. Die Zone ist Heimat von 600 Vogelarten.
Natürlich leben auch die Menschen der Region von Fischfang.

Über den Kanal führt die schmucklose, 90 Meter lange Katungura Brücke, benannt nach dem traditionellen Namen für den Lake George. Die 1954 erbaute Eisenkonstruktion soll bald durch eine neue Brücke ersetzt werden.

Der Kazinga Kanal hat eine durchschnittliche Breite von 1,5 km und eine Tiefe von 3 Metern. Es ist kaum zu glauben, dass sich der Victoriasee vor geologischen Zeiten durch das Katonga-Tal in den unscheibaren Lake George entwässerte und dann durch den Kazinga zum Lake Eduard floss – und dann in die Ebenen des Kongo.

An den Kazinga-Ufern hat sich eine Tier- und Pflanzenwelt erhalten, die seit 1952 unter Schutz steht. Er durchquert den Queen Elisabeth National Park und ist gleichzeitig die Hauptattraktion davon.

An seinen Ufern halten sich grosse Herden Nilpferde auf und sonnen sich Krokodile. In den Schilf- und Marschgebieten wohnen Vögel aller Art. Wildtiere kommen zur Tränke, vom Elefanten über Büffel bis zu Gazellen.

Bootsfahrten auf dem Kazinga-Kanal sind also erlebnisreiche Safaris auf dem Wasser. Dabei gleitet das Boot nahe der Uferzone entlang und die Tiere lassen sich sehr gut beobachten: Nilpferde, Gazellen, Wasservögel, Krokodile, Elefanten. Die ganze Tierwelt Afrikas versammelt sich an dieser natürlichen Tränke.

 

380 Tea Plantations

Rings um den Nordteil des Kibale wellen grossflächige Teeplantagen wie ein Teppich über die hügelige Landschaft.

Tee hat eine eigene Geschichte in Uganda.

Tee UgandaSchon bald war den Briten klar, dass die Region um Fort Portal ein ideales Klima und gute Böden hatte, um Landwirtschaft zu betreiben. Das geschah mit Kaffee, doch die Depression der 1920er Jahre machte die Anstrengungen zunichte.
Zwei findige Engländer begannen vor 100 Jahren, Teebäume aus Indien anzupflanzen. Daraus ist eine stabile Exportwirtschaft entstanden, die nur während der Jahre von Idi Amin quasi zum Erliegen kam.

Heute fährt man von Hoima kommend an den ersten Teeplantagen vorbei. Dort stand auch die erste Teefabrik. Produziert wird allermeist Schwarztee.

Inzwischen ist der nördliche Kibale von Teefeldern umgeben, insgesamt über 40’000 ha. Rund 80’000 Familien leben direkt vom Teeanbau und rund eine Million Leute sind im Teebereich tätig.

Weltweit ist Uganda ein zwar nur kleiner Teeproduzent und steht etwa an 30. Stelle. Die rund 70’000 Tonnen Tee nehmen den 18. Platz im Export ein. Über die Hälfte geht nach Pakistan.

Trotz Monokultur sind die Teeplantagen eine attraktive und photogene Landschaft mit den Ruwenzori-Bergen im Hintergrund. Interessierte können die Teeverarbeitung besichtigen oder gar beim Pflücken helfen.